Comic-ABC

30. Juli 2010 – Auf dieser Seite habe ich für euch einige gängige Fachbegriffe von A bis Z aufgelistet, die im Zusammenhang mit Comics und Mangas mehr oder weniger häufig gebraucht werden. Da in unserer deutschsprachigen Comicszene selten die jeweiligen Übersetzungen, sondern in der Regel die englischen Begriffe verwendet werden, habe ich diese hier auch so übernommen und näher erläutert.

Dieses Comic-ABC erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. Sämtliche Begriffe wurden von Crayton und mir sowie einigen Lesern von Craytons Comic-Blog zusammengetragen und auf ihre Richtigkeit hin überprüft. Für Korrektur- und Erweiterungsvorschläge sind wir aber stets dankbar. Falls du also der Ansicht bist, hier einen Fehler gefunden zu haben oder etwas hinzufügen möchtest, zöger bitte nicht, es uns per Kommentar oder E-Mail mitzuteilen.

Viel Spaß beim Stöbern wünscht euch
der Nachbar

Annual
Unter Annual versteht man ein Jahrbuch. Dieser spezielle Comic, der jährlich als Ergänzung zur regulären Serie veröffentlicht wird, ist umfangreicher als eine normale Ausgabe und beinhaltet eine Handlung, welche nicht Teil des aktuellen Erzählstrangs der Serie, sondern in sich abgeschlossen ist.

Arc
Als Story-Arc oder einfach nur Arc wird der Handlungsbogen einer Geschichte bezeichnet. Viele US-Comics beinhalten oft vier- oder sechsteilige Arcs innerhalb einer fortlaufenden Serie. Bei Mangas sieht das ganze etwas anders aus. Hier zieht sich ein Arc nicht selten über zehn oder mehr Teile (Bleach, Dragonball, One Piece usw.). Es gibt natürlich auch Ausnahmen wie beispielsweise den Manga Neon Genesis Evangelion, welcher aus einem einzigen Story-Arc besteht oder auch einige US-Comics (z.B. Jonah Hex), bei denen pro Heft ein kompletter Story-Arc abgehandelt wird.

Artist
Als Artist (dt. Künstler) gilt jemand, der direkt am Artwork beteiligt ist (z.B. Penciler, Inker und Colorist). In der Regel kommt bei der Herstellung eines westlichen Comics ein ganzes Team zum Einsatz, welches auch in den Credits genannt wird. Im Gegensatz dazu werden Mangas teilweise auch nur von einer Person produziert bzw. Assistenten werden nicht genannt. Artist wird z.T. auch als Synonym für Penciler verwendet.

Artwork
Das Artwork umfasst alles, was einen Comic optisch ausmacht: das Coverbild, die einzelnen Zeichnungen, die Farben usw.

Balloon/Bubble
Unter Balloons bzw. Bubbles versteht man die Sprech- (Speech/Word B.) bzw. Gedankenblasen (Thought B.) in Comics.

Bleeding Out
Bleeding Out ist ein zeichnerisches Stilmittel bei dem die Seite eines Comics bzw. ein Panel keine Ränder hat. Vor allem bei Mangas wird diese Technik sehr häufig angewendet.

Cliffhanger
Der Begriff Cliffhanger, der ursprünglich aus dem Filmbereich kommt, steht für einen offenen Ausgang einer Story am Ende eines Heftes, welcher in der nachfolgenden Ausgabe geklärt wird.

Colorist
Der Colorist (dt. Colorist) sorgt dafür, dass die Rohzeichnungen Farbe bekommen.

Creative (Team)
Das Creative Team umfasst alle Mitarbeiter, die direkt an der Erstellung eines Comics beteiligt sind. Ein Mitglied dieses Teams nennt man auch Creative oder Creator. Man kann Creatives in die Gruppen Writer und Artists unterteilen.

Creator Owned
Bei Comics die als creator owned bezeichnet werden, besitzt nicht, wie sonst üblich, der Verlag die Rechte an den Figuren und der Story sondern die Kreativen (Autor, Zeichner etc.) selber. Verlage die creator owned Comics veröffentlichen, sind z.B. Dark Horse Comics und Image Comics.

Crossover
Das Aufeinandertreffen/Zusammenspiel von Comicfiguren, die jeweils eine eigene Serie haben, nennt man Crossover. Ein Crossover findet vor allem im Rahmen von Events statt, kann aber auch Bestandteil einer Ongoing oder Limited Series sein. Crossovers sind in der Regel kontinuitätsübergreifend (z.B. Marvel Zombies) oder sogar verlagsübergreifend, wenn beispielsweise Marvels Spider-Man auf Superman trifft, der ja bekanntlich bei DC „unter Vertrag steht“.

Double Splash
siehe Splash Page

Ecchi
Ecchi (oder auch Etchi) ist ein Manga-Genre. Es bezeichnet Mangas, die einen leichten erotischen Inhalt haben (z.B. Darstellung von aufreizender Kleidung und partieller oder sogar völliger Nacktheit der Figuren), jedoch weder die Geschlechtsorgane noch den Geschlechtsverkehr darstellen.

Editor
Der Editor (dt. Herausgeber) ist quasi der Organisator aller an einem Comic beteiligten. Er überwacht und koordiniert die Zusammenarbeit zwischen Story-Autoren und Artists und verfügt dabei je nach Verlag über enorme Entscheidungsgewalt. Der Editor ist u.a. auch dafür verantwortlich, dass es keine storytechnischen Fehler oder grafischen Fehldarstellungen der Figuren gibt. Bei großen Verlagen wie DC oder Marvel gibt es diesbezüglich eine klare Hierarchie: der Editor ist einem Group-Editor unterstellt, der wiederum dem Executive Editor bzw. Editor-in-Chief unterstellt ist.

Erikativ
Ein Inflektiv (scherzhaft auch Erikativ genannt) ist eine besondere Verbform, welche durch das Weglassen der Infinitivendung -n oder -en gebildet wird. Beispiele: seufz, gähn, hust usw.

Event
Als Event wird ein Geschichtsstrang bezeichnet, dessen Auswirkungen mehrere Serien eines Verlages gleichzeitig beeinflusst. Dies hat zur Folge, dass Events auch stets ein Crossover bilden. Neben der Haupthandlung, die in eigenen Heften behandelt wird, werden zusätzlich auch häufig sogenannte Tie-Ins und One-Shots im Rahmen eines Events veröffentlicht. Man unterscheidet allgemein zwischen zwei Sorten von Events. Zum einen gibt es das figurenbezogene Event, das eine bestimmte Comicfigur im Fokus hat (z.B. Batman: Knightfall) und auf der anderen Seite gibt es Events, die ein ganzes Universum beeinträchtigen wie z.B. Infinite Crisis (DC), Civil War (Marvel), Blackest Night (DC), Siege (Marvel) usw..

Fanservice
Unter Fanservice werden bei Mangas Elemente bezeichnet, die nicht zur Entwicklung der Handlung oder der Figuren beitragen, sondern lediglich dem Leser gefallen sollen. Die Darstellung von sexuellen Schlüsselreizen, wie z.B. große Brüste und Unterwäsche bei weiblichen Charakteren, ist ein typisches Beispiel für Fanservice. Aber auch „normale“ Bilder von Figuren eines Mangas auf einer separaten Seite, wie es beispielsweise bei den Dragonball-Sammelbänden der Fall ist, gelten als Fanservice.

Fill-in (Issue)
Als Fill-in Issue oder einfach nur Fill-in werden Comics genannt, die innerhalb einer regulären Serie für sich alleine stehen und zu keinem Arc gehören. Sie tragen nichts zur weiteren Entwicklung der Figur bzw. der Serie bei. Man bezeichnet sie daher auch schon mal gerne als Lückenfüller.

Golden Age
Wenn im Zusammenhang mit (US-) Comics vom Golden Age die Rede ist, so sind damit die späten 1930er bis frühen 1950er Jahre gemeint. Dies war der Zeitraum, in dem Comics mit Superheldengeschichten von Batman, Superman, Captain America usw. ihren Ursprung hatten und das Medium Comic seinen kommerziellen Durchbruch schaffte. Häufig wird Supermans Debüt in Action Comics #1 aus dem Jahre 1938 als Startschuss für das Golden Age genannt.

Graphic Novel
Graphic Novels (dt. Comicroman) sind Comics im Hardcoverformat, die sich in erster Linie an Erwachsene richten. Besonders in Europa (Belgien, Frankreich) sind Comicromane sehr weit verbreitet und gesellschaftlich höher angesehen als amerikanische Mainstream-Comics. Einige berühmte Graphic Novels sind z.B.: Ein Vertrag mit Gott, Maus, Persepolis, Sin City und Watchmen.

Guest Appearance
Tritt eine Comicfigur in einem Heft einer anderen Figur vom selben Verlag auf, spricht man auch von Guest Appearance (dt. Gastauftritt). Ein solches Heft wird auch Tie-in Issue oder einfach nur Tie-in genannt.

Hardcover
Hardcover bezeichnet allgemein ein Buch im Festeinband. Graphic Novels und TPB werden in der Regel im Hardcoverformat veröffentlicht. Das Gegenteil zum Hardcover ist das Softcover.

Inker
Der Inker (dt. Tuscher) gehört zu den Artists und bearbeitet die Vorlagen des Zeichners weiter. Ursprünglich zog er dabei Linien und Umrisse mit schwarzer Tinte/Tusche nach und fügte Schattierungen ein, um auf diese Weise den Bildern mehr Tiefe und Kontrast zu verleihen. Mittlerweile wird diese Arbeit, wie alles andere was mit dem Artwork zu tun hat, hauptsächlich am Computer gemacht und manchmal auch direkt vom Zeichner erledigt.

Josei-Manga
Josei-Mangas richten sich an erwachsene Frauen und werden daher auch Ladies Comic (jap. redisukomikku) genannt. Die meisten Josei-Titel sind realistisch und behandeln Erfahrungen aus dem Arbeitsleben, der Familie oder dem Liebesleben. Einige bekannte Josei-Mangas sind u.a. Tramps Like Us, Helter Skelter und Happy Mania.

Keine Ahnung
Es fällt mir gerade doch tatsächlich nichts zum Buchstaben K ein.

Letterer
Der Letterer gehört zum Creative Team und sorgt dafür, dass der Comic mit Text gefüllt wird. Er ist also sowohl für alle Arten von Sprechblasen, Bildunterschriften als auch für die Lautmalereien zuständig. Es gibt Firmen, wie z.B. Comicraft, die sich aufs Lettering spezialisiert haben und Verlagen wie Marvel, DC, Image usw. ihre Dienste bei dieser Arbeit anbieten.

Limited Series
Comicserien, bei denen im Vorfeld schon klar ist, über wie viele Hefte sie sich erstrecken, werden Limited Series genannt und können, je nach Umfang, noch genauer als eine Maxiseries oder eine Miniseries bezeichnet werden. Es handelt sich also um begrenzte Serien. Manche Verlage wie z.B. Dark Horse Comics haben sich auf Limited Series spezialisiert und führen nur wenige bzw. gar keine Ongoing Series.

Leserichtung bei Mangas

Manga
Japanische Comics werden Mangas genannt. Übersetzt bedeutet Manga soviel wie „zwangloses, ungezügeltes Bild“. In Japan sind Mangas schon seit Jahrzehnten gesellschaftlich anerkannt und gehören zum Alltag. Es gibt für Mangas unzählige Genres und sie bedienen jede Zielgruppe (Alter, Geschlecht). Für Neulinge kann die Leserichtung eines Mangas anfangs irritierend sein, da sie von rechts nach links verläuft. Aber man gewöhnt sich schnell daran. 😉

Manhwa
Manhwas sind Comics aus Südkorea. Wie ihre asiatischen Pendants aus Japan bedienen sie ebenfalls viele verschiedenen Genres (Action,  Love-Story, Sci-Fi usw.)  mit unterschiedlichen Zielgruppen (Jungen, Mädchen, alt, jung) und ähneln sich auch im Zeichenstil. Allerdings werden Manhwas im Gegensatz zu Mangas wie westliche Comics von links nach rechts gelesen.

Maxi
Maxi ist die Kurzform von Maxiseries. Eine Maxi beinhaltet eine abgeschlossene Story und zieht sich oft über mindestens zehn oder mehr Hefte. Einige bekannte Maxiseries sind beispielsweise V wie Vendetta, Watchmen und Sin City.

Mini
Eine Mini ist die gängige Abkürzung für Miniseries. Diese enthält ebenfalls wie eine Maxi, eine abgeschlossene Story, ist jedoch im Gegensatz zur Maxi auf weniger, häufig drei bis sechs, Hefte begrenzt. Beispiele für Minis sind DRONE, Killer of Demons, Hotwire, The Guild etc.

Nanu
Wer weiß was zu N?

Kennzeichnung eines One-Shots von Marvel

One-Shot
Einen Comic, dessen Handlung mit einem Heft abgeschlossen ist, nennt man auch One-Shot. Häufig werden One-Shots verwendet, um eine bestimmte Figur vorzustellen oder ihr innerhalb einer laufenden Serie besondere Beachtung zuteilkommen zu lassen. Beispiele: Hit-Monkey, Siege: Loki, Lady Deadpool (alle Marvel)

Ongoing Series
Als Ongoing (Series) bezeichnet man eine fortlaufende Serie. Sie ist das Gegenteil einer Limited Series. Vor allem amerikanische Superhelden-Comics haben viele Ongoings, während sie in der europäischen Comic-Szene vergleichsweise weniger verbreitet sind.

Onomatopeia
Onomatopeia oder auch Sound Effects sind so lustige Schallworte wie z.B.  BOOM, SPLAT, VROOM etc.. Obwohl diese Lautmalereien leicht überlesen werden bzw. man ihnen eher weniger Beachtung schenkt, so tragen sie doch nicht unerheblich zur Stimmung eines Panels bei und gehören zur Grundausstattung eines jeden Comics.
Kurioses am Rande: Marvel hat sogar zwei Schallworte für sich als Trademark lizensieren lassen. Zum einen das von Spider-Man bekannte THWIP (das Geräusch wenn Spidey seine Netze verschießt) und zum anderen SNIKT (der Sound von Wolverines Krallen).

Panel
Als Panel (dt. Tafel) wird ein Einzelbild in einem Comic bezeichnet. Eine Sequenz/Reihenfolge von Panels wird Comic-Strip genannt.

Penciler
Das Artwork eines Comics ist entscheidend von der Leistung des Pencilers (dt. Zeichner) abhängig, da er die Vorlagen liefert, die später vom Inker und Colorist weitervearbeitet werden.

Q
Hm, da fällt mir momentan nix zu ein.

Reboot
Unter Reboot (Relaunch) soll hier nicht das erneute Hochfahren des Computers verstanden werden, sondern viel mehr eine von Grund auf neugeschriebene Kontinuität, in der eine bereits bekannte Story spielt. Ein Reboot greift also die vorhandene Story mitsamt ihrer Figuren auf und ordnet diese mehr oder weniger komplett neu an, wodurch starke Unterschiede zum Original entstehen können. Grund für ein Reboot ist vor allem neuen Lesern zu ermöglichen, sich in einer (zu komplex gewordenen) Serie einzufinden. Ein Reboot ist dabei jedoch nicht mit einem Remake zu verwechseln, welches sich fast eins zu eins am Original orientiert und in erster Linie durch optische Änderungen auffällt, während die eigentliche Story unverändert bleibt. Beispiele für Reboots sind u.a. die Ultimate Comics von Marvel.
Im Bereich der Comicverfilmungen gab es in den letzten Jahren mit Batman Begins und The Incredible Hulk zwei sehr populäre Reboots. Mittlerweile wurden mit Spider-Man, Daredevil, Fantastic Four und Superman noch weitere Reboots angekündigt.

Relaunch
siehe Reboot

Retcon
Der Begriff Retcon (retroactive continuity)/Retconning bezeichnet eine absichtliche, nachträgliche Änderung von bereits geschaffenen Fakten. Die Ursachen für Retconning sind vielfältig. Es wird z.B. verwendet, um vorher nicht geplante Sequels zu ermöglichen, populäre Figuren neu vorzustellen, Probleme mit zeitlichen Abläufen zu lösen, den Reboot einer Serie zu realisieren oder einfach um komplexe Strukturen zu vereinfachen.
Ein sehr aktuelles Beispiel für einen Retcon ist Spider-Mans OMIT-Arc („One Moment In Time“), welcher mit der #638 beginnt und die Geschehnisse von „One More Day“ aufarbeitet.

Run
Eine länger andauernde Mitarbeit eines Creatives an einer Comicserie nennt man Run.

Schallworte
siehe Onomatopeia

Logo der SDCC

SDCC
Abkürzung von San Diego Comic-Con. Die SDCC ist eine der weltgrößten, jährlich stattfindenden Comicmessen. Seit ihrem Eröffnungsjahr 1970 hat sich die SDCC zur wichtigsten Comicmesse Nordamerikas etabliert, auf der Verlage, Autoren, Zeichner usw. auftreten. Sie ist sowohl für das Fachpublikum als auch für sonstige Besucher geöffnet und umfasst nicht nur Comics, sondern viele weitere Dinge, die indirekt mit Comics zu tun haben (z.B. Actionfiguren, Videospiele, Bücher, Filme etc.). Seit 2005 besuchen regelmäßig mehr als 100.000 Menschen die SDCC, in deren Rahmen auch verschiedene Preise (Inkpot Award und Will Eisner Award) verliehen werden.

Seinen-Manga
Seinen-Mangas richten sich an erwachsene Männer. Berühmte Seinen-Mangas sind z.B. 3×3 Augen, Akira, Blade Of The Immortal und Ghost In The Shell.

Shonen-Manga
Das japanische Wort shonen heißt übersetzt „Junge“ oder „Jugendlicher“. Die Kategorie Shonen-Manga, oder einfach nur Shonen,  richtet sich demnach aufgrund ihrer Stories und Figuren in erster Linie an männliche Jugendliche. Dragonball, One Piece und Naruto sind z.B. ein paar der bekanntesten Shonen-Mangas.

Shojo-Manga
Shojos sind das Gegenstück zu Shonen. Ihre Zielgruppe sind Mädchen und junge Frauen. Beispiele für Shojos sind u.a. Honey and Clover und Nodame Cantabile.

Sidekick
Als Sidekick wird der Assistent eines Superhelden bezeichnet. Robin ist z.B. der Sidekick von Batman, Bucky (war) der von Captain America.

Silver Age
Das Silver Age bezeichnet im Zusammenhang mit (US-) Comics den Zeitraum von Mitte der 1950er bis frühen 1970er, in dem so berühmte Figuren wie z.B. Spider-Man, die Fantastic Four oder The Flash das Licht der Comicwelt erblickten und die Superheldengeschichten nach einer längeren Pause wieder populärer machten.

Solicitations
Solicitations sind schlicht und ergreifend die Vorankündigungen von Verlagen zu ihren künftig erscheinenden Comics. Neben Informationen zu Seitenzahl, Preis, Veröffentlichungsdatum usw. werden in der Regel auch die jeweiligen Covers und eine entsprechende Inhaltsangabe präsentiert. Über die nachfolgenden Links gelangt ihr zu den Solicitations von Marvel und DC.

Beispiel für Speed Lines

Speed Lines
Speed Lines sind ein sehr wichtiges und vor allem in Mangas weit verbreitetes grafisches Stilmittel mit deren Hilfe der Zeichner Bewegung und Dynamik veranschaulichen kann. In der Regel handelt es sich dabei um durchgezogene Linien, die in unregelmäßigen, parallelen Abständen zueinanderstehen und von leicht unterschiedlicher Dicke sind.

Splash Page
Unter Splash Page versteht man eine Comicseite, die ein formatfüllendes Bild enthält und somit quasi aus einem einzigen Panel besteht. Häufig werden Splash Pages direkt am Anfang eines Comics positioniert, um in die Handlung einzuführen oder im weiteren Verlauf um extreme Spannung aufzubauen. Es gibt auch doppelseitige Splash Pages, welche gemeinhin Double Splash genannt werden. Einige sehr schöne Beispiele für Double Splashes finden sich u.a. in DCs Comic-Event Blackest Night. Dass man es mit der Verwendung von Splash Pages allerdings auch übertreiben kann, hat Dan Jurgens seinerzeit eindrucksvoll mit Supermans Tod bewiesen.

Spoiler
Werden wichtige Schlüsselelemente wie z.B. das Ende oder gar die gesamte Story eines Unterhaltungsmediums (Comic, Film etc.) verraten, nennt man dies einen Spoiler.

Tankobon
Tankobon ist japanisch und bedeutet „Einzelbuch“. Ursprünglich werden Mangastories als einzelne Kapitel in speziellen Magazinen veröffentlicht. Ein Tankobon ist ein Buch, das mehrere Kapitel eines Mangas enthält.

Tie-in (Issue)
siehe Guest Appearance

Trade Paperback
Ein Trade Paperback (Trade oder auch TPB abgekürzt) ist ein Sammelband, der mehrere Comic-Hefte enthält. Üblicherweise umfasst ein TPB einen kompletten Arc und beinhaltet zusätzliche Bonusseiten sowie verschiedene Covers. Trade Paperbacks können sowohl im Hardcover- als auch im Softcover-Format vorliegen.

U
?

Variant Cover
Ein Variant Cover ist ein zusätzliches, künstlerisch meist aufwendigeres Cover. Comics mit Variant Cover nennt man auch Variant Edition. Jim Lees Erstausgabe der X-Men von 1991 ist ein populäres Beispiel für eine Variant Edition, denn es enthielt fünf verschiedene Coverseiten, von denen die ersten vier ein zusammenhängendes Bild ergaben. Der amerikanische Verlag Avatar Press ist dafür bekannt, dass seine Comics so gut wie immer (Erstausgaben ausschließlich) mit Variant Covers veröffentlicht werden.

Variant Edition
siehe Variant Cover

Vierte Wand
Der Begriff Vierte Wand stammt ursprünglich aus dem Theatergenre. Wenn vom Durchbrechen der Vierten Wand die Rede ist, meint man die Interaktion der Schauspieler mit dem Publikum. Der Superheldencomic Deadpool ist ein populäres Beispiel in dem die Hauptfigur regelmäßig die Vierte Wand durchbricht, den Leser direkt anspricht und ihn u.a. mit Hintergrundinformationen versorgt.

Webcomic
Ein Webcomic ist ein Comic, der nicht primär als Printmedium sondern in erster Linie im Internet veröffentlicht wird. Die ersten Webcomics wurden Mitte der 1990er publiziert. Viele Webcomics werden von den Autoren hobbymäßig betrieben und sind kostenlos. Dank ihrer zunehmenden Beliebtheit bei den Lesern und der daraus resultierenden stetig wachsenden Fangemeinde, werden Webcomics seit ein paar Jahren auch mit renommierten Preisen aus der Comicindustrie ausgezeichnet wie z.B. dem Eisner Award (seit 2005), dem Harvey Award (seit 2006) und dem Sondermann-Preis (seit 2010).
Weitere Informationen sowie eine Liste mit internationalen Webcomics findet ihr im entsprechenden Wikipedia-Artikel. Eine große Auswahl an deutschsprachigen Webcomics wie z.B. Beetlebum (Sondermann-Preisträger) und Union der Helden findet ihr im Webcomic-Verzeichnis.

Writer
Der Writer (dt. Szenarist) gehört zum Creative Team und ist derjenigen, der sich die Story ausdenkt, auf welcher der Comic beruht. Verallgemeinernd wird der Szenarist oft auch Autor genannt. Er ist quasi Drehbuchschreiber und Regisseur in einem, denn es kommt durchaus vor, dass er haargenau vorschreibt, wie die Artists den Comic grafisch umzusetzen haben. Alan Moore ist ein berühmtes Beispiel dafür. Es gibt allerdings auch die andere Variante des Writers, der seine Story schreibt und den Artists anschließend freie Hand bei der Umsetzung lässt.

X
Wer weiß was zu X?

Y
Hm, was gibts zu Y?

Z
Z, hmmm?

22 Responses to Comic-ABC

  1. mayafreak sagt:

    Sieht doch sehr übersichtlich aus das ganze. Mir ist noch was mit C eingefallen und zwar Cliffhanger.

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  2. der Nachbar sagt:

    Ja, mir gefällts auch. 😉

    Cliffhanger? Kenn das jetzt nur aus dem Filmbereich, aber macht bei Comics natürlich auch Sinn.

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  3. comicfanboy sagt:

    Ist gut geworden dein Post hier. Werde auch nochmal überlegen ob mir noch was einfällt und ich hier was ergänzen kann. Aber nicht mehr heute Nacht. Muss nun schlafen 😉

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  4. austrofrenchie sagt:

    Ich hab noch ein paar gefunden in der französischen Comic-Zeitschrift Comic Box:
    -Creator Owned: Serie an denen der Autor (und nicht der Verlag) die Rechte an den Figuren und der Story hat.
    -Dann die verschiedenen Zeitperioden der US-Comics: Golden Age, Silver Age etc…
    -Mainstream: wobei die auch Image zum Mainstream zählen
    -Relaunch als Ergänzung für Reboot
    -Spin-Off Serie

    Und dann noch andere Begriffe von denen ich nicht weiß ob die nützlich sind…

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  5. der Nachbar sagt:

    Golden Age und Silver Age sind definitiv Begriffe, die im Zusammenhang mit Comics erläutert werden sollten und werden hier auch noch eingepflegt.

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  6. Unter „W“ könnte man auch noch auf den Begriff „Webcomics“ eingehen und dazu passend auf das verlinken.

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  7. der Nachbar sagt:

    Danke für den Hinweis. Das war natürlich längst überfällig.

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  8. Daniela sagt:

    Das Comic-ABC ist super. Da kann man schön das ein oder andere nachlesen. Wusste zum Beispiel gar nicht was Manhwa sind.

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  9. Crayton sagt:

    Dann hat sich unser ABC ja wieder gelohnt. Wenn du noch irgendwas beisteuern willst dann würden wir uns freuen. Das gilt für alle Leser. Wir versuchen das ABC immer zu erweitern.

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  10. Comicleserin sagt:

    Da ich heute ziemlich heftig damit unterwegs bin: Für E gibt es noch den Erikativ http://de.wiktionary.org/wiki/Erikativ
    🙂

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  11. der Nachbar sagt:

    Aha, so werden diese Aussprüche bezeichnet. Klar, wird aufgenommen.

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  12. Das ist ja cool 🙂
    sollte ich mal was wissen wollen, weiß ich ja jetzt wo ich nachschauen kann!
    LG Patricia

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  13. Crayton sagt:

    @myimpressions4u: Na ich hoffe sowieso das du nun öfters hier vorbeischaust 😉

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  14. Na das auf jeden Fall 😉 ein sehr interessanter Blog, werde mit Sicherheit öfters vorbeischauen!

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  15. Crayton sagt:

    @myimpressions4u: Das freut uns natürlich immer wenn wir neue Leser bekommen und wenn diese dann auch noch fleissig kommentieren, umso besser.

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  16. Billy Batson sagt:

    Bei „V“ könnte mal vielleicht noch „Vierte Wand“ eintragen, etwas, dass zum Beispiel Deadpool sehr oft durchbricht 😉

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  17. Crayton sagt:

    @Billy Watson: 🙂 Stimmt, die durchbricht der gute Deadpool oft.

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  18. afictionesse sagt:

    Convention + Cosplay als etwas, was zur Comicszene gehört
    Yaoi + Yuri als mangaspezifischer Trend
    Will Eisner-Award, Osamu Tezuka-Preis
    frankobelgischer Comic, Superheldencomic (+DC, Marvel)
    Rasterfolie als Technik, Outlines
    Comic Sans 😀
    Karikatur?
    Script, Plot

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  19. Crayton sagt:

    @afictionesse: Danke für die zahlreichen Vorschläge. Werden wir bei Zeiten dann ergänzen.

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  20. RRB sagt:

    U wie Der ultimative Spider-Man?

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  21. Sabine Zacher sagt:

    Ich habe eine Frage: Wie nennt man den erläuternden Text am oberen oder unteren Rand eines Panels? Gibt es dafür einen Spezialbegriff?

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  22. Crayton sagt:

    @Sabine Zacher: Ja ich meine die heißen auf Englisch caption. Also praktisch Überschriften oder Untertitel, die zum Beispiel eine Szene näher erläutern. Teilweise werden sie auch statt der klassischen Gedankenblase verwendet um eben die Gedanken der Charaktere darzustellen.

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Und was sagst du dazu?