Review #698: Plume #1

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Cover von K. Lynn Smith

Autorin
K. Lynn Smith

Zeichnerin
K. Lynn Smith

Verlag
dani books

Erscheinungsdatum
17.12.2013

Seitenanzahl
152

Preis
14,00 €

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dani books ist immer für eine Überraschung gut. Nachdem sich der junge Verlag die Veröffentlichungsrechte für die erfolgreiche All-ages-Comicserie „Monster Allergy“ sichern konnte und diesen Monat die deutsche Erstausgabe der aktuellen IDW-Serie „Akte-X Staffel 10“ auf den Markt bringen wird, folgt mit „Plume“ ein echtes Novum. Die ursprünglich als Webcomic konzipierte Western-Story ist nämlich noch gar nicht in der vorliegenden Sammelbandform in ihrem Ursprungsland USA erhältlich. Während diesbezüglich noch eine Kickstarter-Kampagne läuft, welche ihre finanziell gesteckten Ziele bereits erreicht hat, können wir hierzulande bereits die deutsche Fassung als Paperback lesen.

Worum geht es eigentlich in Plume?
Während ihr Vater als Archäologe in der Weltgeschichte unterwegs ist, führt die junge Vesper Grey ein tristes Dasein im Haus ihrer Tante. Das ändert sich jedoch schlagartig, als ihr eines Tages der mysteriöse Corrick das Leben rettet. Er eröffnet ihr, dass das Amulett, das sie einst von ihrem Vater bekam, mit einem Zauber belegt ist, durch den seine Seele vor Jahrhunderten an ebendieses Schmuckstück gebunden wurde. Als dann auch noch Vespers Vater zurückkehrt und es Ganoven auf die von ihm entdeckten Artefakte abgesehen haben, beginnt ein abenteuerlicher Streifzug durch den Wilden Westen. (Quelle: dani books)

„Ganz nett.“ war mein erster Gedanke nach der Lektüre von Plume. Da der Comic nicht gerade textlastig ist und relativ große Panels beinhaltet, waren die 152 Seiten schnell durchgelesen. Die Rachestory um Vesper Grey kann mich jedoch nicht so recht vom Hocker reißen. Das Ganze wirkt wie eine beliebige 08/15-Story, die keine eigene neue Ideen vorzubringen hat. Das Einführen von ein paar Mysterielementen, wie beispielsweise die Wächterfigur des übernatürlichen Corrick, ändern daran auch nicht viel. Von tiefgründiger Charakterentwicklung ist der Comic meilenweit entfernt und fesselnde Cliffhanger, die zum Weiterlesen animieren, sind nicht wirklich vorhanden. Soweit zur eher schwachen Story, wie siehts mit dem Artwork aus?
Wie es bisher für die Comics aus dem dani books-Programm üblich ist, hat das Artwork von Plume einen Cartoon-Look (überzeichnete Figuren, Stupsnasen, große Augen usw.). K. Lynn Smith, die als Zeichnerin für ihre Uni-Zeitung erstmals professionell den Stift geschwungen hatte, weiß zwar durchaus mit ihren Bildern zu überzeugen, dennoch sind manche Panels recht einfach gehalten und bisweilen eintönig koloriert. Auffallend sind in diesem Zusammenhang noch die diversen Schallworte, welche über das übliche Wooosh und Boom hinausgehen und mich stark an die Image-Serie „Skullkickers“ erinnern. Schade, dass man bei dani books im Zuge der ansonsten prima Übersetzung diese Lautmalereien nicht beachtet hat. So entsteht ein unfertiger Gesamteindruck.

Fazit:
Optisch passabel gemachter Western-Comic mit Mysterieeinflüssen, der aufgrund seiner oberflächlichen Story aber im Mittelmaß versinkt. Wer sich einen weiteren Eindruck machen möchte, kann dies mittels einer Leseprobe tun oder direkt das Original als Webcomic lesen.

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